Wissen

Was gibt’s denn über Fliesen schon zu wissen?

Eine berechtigte Frage, mit deren Antwort wir Sie als Fachleute um so mehr überraschen werden.

Hier geben wir Ihnen eine kurze Begriffsdefinition:

  1. Fliesen sind keramische Formen, meistens Platten, die unter anderem zur Wand- und Bodenverkleidung im Innen- und Außenbereich verwendet werden. Hauptbestandteil ist gebrannter Ton. Hinzu kommen Quarz, Kaolin und Feldspat, sowie zum Teil Kalzit, Dolomite, Flussspat oder Schamotte. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Fliesen zeichnen sich im sog. Scherben ab, wie im Folgenden beschrieben.
    1. Steingutfliesen werden bei 950 – 1150°C gebrannt und sind ausschließlich für die Wandverkleidung von Innenräumen geeignet. Grund hierfür ist die Porosität des Materials, welches für die Belastungen von Bodenflächen zu weich ist. Hinzu kommt die Eigenschaft der Wasseraufnahme von mehr als 10%, was die Fliese anfällig für Frostschäden macht. Steingutfliesen sind in der Regel glasiert und lassen sich einfacher gestalten als z.B. Feinsteinzeugfliesen.
    2. Feinsteinzeugfliesen werden bei 1200 – 1300°C gebrannt und eignen sich durch eine Wasseraufnahme von lediglich < 0,5% für die Verlegung auf Wand und Bodenflächen, sowie auch im Außenbereich. Feinsteinzeug ist durch seine hohe Bruchfestigkeit sehr beliebt für Anwendungen in stark beanspruchten Bereichen. Durch eine entsprechende Formgebung kann eine sehr starke Rutschfestigkeit (R9 bis R13V10) erreicht werden.
  2. Platten im Sinne des Fliesenlegerhandwerkes ist die Bezeichnung für alle keramischen und mineralischen Platten, die sich zur Verkleidung von Flächen eignen. Sie beinhaltet also Fliesen, Natursteinplatten, Glasplatten, etc., mit denen Wand- oder Bodenflächen verkleidet werden können.
  3. Mosaik definiert sich aus der Zusammenstellung von mehreren Formteilen zu einem Gesamtbild oder -muster. Viele Fliesen und Platten sind auch im Mosaikformat erhältlich (also Einzelfliesen < 10cm, meistens auf Matten vorgeklebt). Durch den erhöhten Fugenanteil ergibt sich eine Rutschhemmung, was Form und Funktion besonders gut für akzentuierte Duschbereiche vereint.
  4. Kacheln werden gern als Synonym für Fliesen verwendet. Im Süddeutschen Raum sowie Österreich ist der Begriff eher verbreitet. Im Eigentlichen Sinne sind Kacheln jedoch für den Ofenbau (=Ofenkacheln) vorgesehen und Zeichnen sich durch eine wesentlich stärkere, meist reliefierte Bauform aus, welche zur Verzierung auch mit Konturen ergänzt wird.